Möbel

Nestwärme aus Tischlerhand

Foto: Ing. Martin Polleross
Foto: Ing. Martin Polleross
Foto: Ing. Martin Polleross
Foto: Ing. Martin Polleross

Eisenringe auf dem Herd, darunter prasselt das Feuer. So haben unsere Urgroßmütter noch gekocht. Harte Arbeit war das, aber es verbreitete auch ein ganz besonderes Gefühl: Nestwärme. Tischler Martin Polleross hat es geschafft, aus diesem Gefühl eine neue, aber nicht moderne Küche zu bauen. Sie bietet zwar nicht jeden Komfort, aber alles, was das Herz erwärmt.

Märchenhafte Visitenkarte

Mit dieser ganz besonderen Küche erweckt Martin Polleross nicht nur vergangene Zeiten zum Leben, sondern auch einen Raum, der lange im Dornröschenschlaf lag. „Der Raum in unserem Firmengebäude in Neupölla im österreichischen Waldviertel war jahrelang ungenutzt. Dann hat meine Tochter Franziska vorgeschlagen, ihn doch als Sommerküche, Jausen- und Besprechungsraum neu zu beleben“, erzählt der Tischler. Doch das Ergebnis wurde weit mehr als das: eine Schauküche der besonderen Art, eine Visitenkarte für den kleinen Familienbetrieb und ganz einfach ein märchenhafter Ort, der seinesgleichen sucht.

Am Beginn des Umbaus stand ein besonderes Erbstück: Eine 200 Jahre alte Holzdecke, die ursprünglich aus dem eigenen Wohnhaus stammte, wurde gebürstet, gewachst und im benachbarten Firmengebäude wieder eingebaut. Mit der sichtbaren Ziegelwand und dem Steinfußboden war die Atmosphäre für „Urgroßmutters Küche“ perfekt. „Aus einem anderen Nachbarhaus haben wir einen 300 Jahre alten Herd ausgebaut und bei uns neu aufgesetzt. Dann galt es, die dazu passenden Möbel zu gestalten und zu fertigen“, erinnert sich Martin Polleross.

Antiker Touch aus ADLERs Lackküche

Dafür kam Erlenholz aus dem Gemeindegebiet zum Einsatz, das auf einzigartige Weise oberflächenveredelt wurde: Die Beize ist Polleross’ ganz spezielle Mischung nach Geheimrezeptur – ein bisschen so wie aus Urgroßmutters Rezeptbüchlein. Die Zutaten sind natürlich alle original österreichisch vom Tiroler ADLER. „Das gebeizte Holz habe ich dann mit ADLER Pigmopur im Farbton Cremeweiß lackiert, wodurch nicht nur Farbtupfer, sondern ein leichter Braunton durchdringt“, erklärt Polleross. So entsteht schon ein erster Touch von Antiquität. Die Ecken und Griffflächen hat der versierte Tischler mit einer Bürstmaschine auf den Beizgrund durchgebürstet und mit farblosem ADLER Aduro Vento im Glanzgrad 50 überlackiert. Das verleiht den Möbeln den Anschein, als hätte schon Urgroßmutter die Kupferpfannen dort aufbewahrt.

„Es ist natürlich sehr ungewohnt, eine feingeschliffene Oberfläche durch das Bürsten zu ‚zerstören‘, aber das Ergebnis spricht für sich. Neben dieser ganz speziellen Oberfläche im Used-Look war für mich das Besondere an diesem Projekt die Planung mit den vielen kleinen Details, den Vor- und Rücksprüngen und der Schrank ohne Rückwand. All das hat die Fertigung sehr aufwändig gemacht“, erzählt Martin Polleross. Aber es hat sich gelohnt. Wer jetzt diesen besonderen Raum betritt, sieht förmlich die Urgroßmutter am Herd stehen und riecht beinahe den Duft aus ihren schweren Pfannen.

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