
Die neue Mitte
Wie es ihm in seiner neuen Schule gefalle? Die Antwort des jungen Burschen fällt eindeutig aus: „Urcool ist die Schule!“Kann es ein größeres Kompliment geben? Und tatsächlich: Der vom Wiener Architekturbüro Franz&Sue geplante Um- und Neubau des Gymnasiums Gänserndorf überzeugt durch eine freundliche Wohlfühlatmosphäre, flexible Raumgestaltung, ein durchdachtes Nachhaltigkeitskonzept – und eine einzigartige Fassadengestaltung.
Können Sie sich noch erinnern, wie es in der Schule ausgesehen hat, in der Sie Ihre Jugend verbracht haben? Möglicherweise war es eines jener in die Jahre gekommenen Gebäude mit schwerer Eingangstür und düsteren Gängen, in denen jeder Schritt auf dem Steinboden nachhallt, erfüllt von einer unterkühlten und ehrfurchtgebietenden Aura. Auch das Konrad-Lorenz-Gymnasium in Gänserndorf (Niederösterreich) war ein solcher wenig einladender Lern-Ort – bis ihn das renommierte Wiener Architekturbüro Franz&Sue in eine moderne, freundliche Wohlfühl-Schule verwandelte.
Come together
In den Villen der Antike bildete die Aula den Mittelpunkt des sozialen Lebens: Ein großzügiger Empfangsraum oder Innenhof, in dem man mit Freunden und Familie zusammentraf, Gäste begrüßte und Feste veranstaltete. Einen solchen Ort rückten die Architekt/-innen ins Zentrum ihrer Planung für die Neugestaltung des Gymnasiums. An die Stelle des Altbestandes mit drei langgezogenen, eingeschossigen Trakten setzten sie einen hellen, dreigeschossigen Neubau, dessen 40 Klassenzimmer sich rund um die helle, luftige Aula anordnen. Sie dient nicht nur als „Verkehrsknotenpunkt“ auf dem Weg von einem Raum zum anderen, sondern auch als Aufenthalts- und Pausenbereich für die 1.000 Schülerinnen und Schüler mit Sitzpolstern, Turnmatten und Tischtennistischen. Nach Westen hin, durch das Hauptgebäude von Straße und Parkplatz abgeschirmt, schließt sich der großzügige Schulgarten an: mit Grünflächen, Spielgeräten und vielen Sitzgelegenheiten, die zum Plaudern, Chillen und Träumen einladen – oder dazu, in Ruhe die außergewöhnliche Fassade des Neubaus zu bestaunen, die mehr als nur einen Blick wert ist. In zwei Ebenen wurden schmale Lärchenholzlatten versetzt zueinander angeordnet: Auf die innere, senkrechte Lattung wurde eine zweite, um 30° gedrehte Ebene aufgesetzt. Die filigrane Gestaltung sorgt für Leichtigkeit und eine changierende, dynamische Optik – die Fassade erscheint wie in stetiger Bewegung. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch die Beschichtung mit der Effektlasur Lignovit Platin von ADLER in hellem Salargrau. Die wasserbasierte Lasur ist mit Spezialpigmenten ausgestattet, die im Sonnenlicht metallisch schimmern, zugleich nimmt die Beschichtung die natürliche Vergrauung des Holzes vorweg und sorgt für ein dauerhaft schönes Erscheinungsbild.
Auf in die Zukunft!
Die Fassade aus heimischem Lärchenholz ist zugleich auch ein Statement für die hohen Ansprüche an Ökologie und Nachhaltigkeit, die das Team von Franz&Sue konsequent umsetzte. Für die ressourcenschonende Realisierung und ein ausgeklügeltes Energiekonzept wurde das Projekt mit einer klimaaktiv Silber-Auszeichnung sowie einem Preis für vorbildliches Bauen in Niederösterreich ausgezeichnet. Wenn Sie also nach einem Gegenmodell für die unterkühlte und düstere Schule der Vergangenheit suchen: Hier finden Sie ein Musterbeispiel für einen freundlichen und zeitgemäßen Bildungs-Bau.
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