© Sturm und Wartzeck GmbH / Achim Birnbaum Architektur Fotografie
Holzbau und Fassaden

Wilder Wald

Zurück zu den Wurzeln: Im 2014 gegründeten Nationalpark Schwarzwald soll wieder ein Urwald entstehen. Möglichst ohne menschliche Eingriffe darf sich die Natur frei entfalten. Ungestört und ungezügelt. Auch umgestürzte Bäume haben Platz. Am Waldboden überwuchern Moos und Pilze die Äste und Rinden: Totholz schafft Lebensraum! Aus dieser Leitidee wuchs auch das neue Besucherinformationszentrum von Sturm und Wartzeck Architekten: Die Gebäudeteile scheinen wie Baumstämme kreuz, quer und übereinander im Wald zu liegen.

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Was so einfach und zufällig wirkt, war freilich streng geplant: Galt es doch – natürlich –, den umgebenden Nationalpark-Wald so gut wie möglich zu schonen. Alte Bestandsbäume blieben erhalten, die Gebäuderiegel wurden geschickt zwischen ihnen positioniert und eingepasst. Die Bauausführung erfolgte stets mit größter Rücksicht auf die Natur. Und auch bei den verwendeten Materialien stand Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit im Vordergrund: Es wurde vor allem das Holz heimischer Bäume verarbeitet – stabile Baubuche, Weißtanne für konstruktive Bauteile und den Innenausbau sowie Schwarzwald-Fichte für die Schindelfassade. Womit wir gleich beim prägendsten Element des Entwurfs wären: Sämtliche Gebäude ziert nämlich eine hölzern-silbrige Schuppenhaut. „Die silbergrauen Schindeln bilden die Farbigkeit und Textur der geschuppten Tannenstämme nach“, erklären Jörg Sturm und Susanne Wartzeck von Sturm & Wartzeck Architekten, die mit ihrem naturnahen Entwurf den Wettbewerb für sich entscheiden konnten.

Schuppenhaut

Um diese organische Oberfläche zu erzielen, durch die sich die Gebäude perfekt in den umgebenden Wald einpassen, griff das Team des Schindelzentrums Allgäu zu einer „Geheimwaffe“ – zu Pullex Silverwood von ADLER. „Die Schindeln wurden in eine 50:50-Mischung der Farbtöne Silber und Farblos getaucht – dadurch entsteht dieser einzigartige, bewusst unregelmäßige Look“, erläutert Simon Hummel vom Schindelzentrum. Obwohl lange diskutiert, hat sich das Planungsteam schlussendlich auch aus Werterhaltungsgründen für die Behandlung mit der Holzschutz-Lasur von ADLER entschieden. Und unter Beweis gestellt, dass Vorvergrauung auch so aussehen kann: Nicht einheitlich, sondern wie unterschiedlich verwittert. Eben lebendig!

Waldspaziergang

Apropos lebendig: Das Besucherzentrum eröffnet den Gästen die Möglichkeit, die verschiedenen „Stockwerke“ des Tier- und Pflanzenreichs Wald aus nächster Nähe und unterschiedlichsten Perspektiven nicht nur zu sehen, sondern wahrhaft zu erleben: Blickluken und Panoramafenster ermöglichen spannende Aus- und Einsichten, ein offener Skywalk führt durch jedes Wald-Wetter zu einem leicht geneigten Aussichtsturm, dessen Plattform hoch in den Baumwipfeln thront und eine grandiose Rundumsicht ermöglicht. Der „last Stamm standing“ wurde übrigens in, ebenfalls mit Pullex Silverwood veredelte, Alaska-Zeder-Schindeln gehüllt, um trotz des hier senk- statt sonst waagrechten Verlegemusters eine durchgängige Optik zu erzielen. Die herausfordernden Holz- und HolzStahl-Bauarbeiten nach den Plänen der Tragwerksplaner schlaich bergermann partner sbp gmbh übernahm ZÜBLIN Timber als Generalunternehmer, unterstützt von den ADLER-Kunden Holzbau Schaible und Zimmerei Hansmann: Die eingesetzten Brettsperrholz-Elemente aus Weißtanne schützen ADLER Lignovit Primo und ADLER Lignovit Lasur im Farbton Weide.

Spurensuche

Auch in der Gestaltung der Innenräume, wo die Besucher flanieren, bewundern, essen, einkaufen oder sich in einer Dauerausstellung auf die Spur des Waldes und seiner Bewohner machen können, dominiert ein Material: Holz in seinen schönsten Tönen – veredelt mit ADLER! Um den Charakter der Nut- und Feder-Bretter aus heimischer Weißtanne, die für die Innenverkleidungen eingesetzt wurden, zu bewahren und zu unterstreichen, hat sie die Firma Häussermann mit einer ganz besonderen Beschichtung versehen: Der Wasserlack ADLER Bluefin Multilux Softmatt wurde dafür mit einem Hauch ADLER Aqua-Tint in einem hellen Tabak-Grau eingefärbt. Für die Einbaumöbel hat die Tischlerei Kalmbach ADLER Aqua-Soft CFB mit etwas ADLER Aqua-Tint ganz leicht weißlich abgetönt. Und die Holz-Alu-Fenster der Firma Kehrel kommen dank ADLER Aquawood Natureffekt im Farbton Paris natürlich und trotzdem außergewöhnlich daher. Eben ganz dem Motto des ersten und bislang einzigen Nationalparks in BadenWürttemberg entsprechend: „Eine Spur wilder!“

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